"Seit langer Zeit besteht schon die Ohlumer Junggesellschaft. Mit ihr gingen gute und schlechte Zeiten. Die gute Zeit hörte 1914 mit Ausbruch des ersten Weltkrieges auf. Im Laufe des Krieges brachte auch die Junggesellschaft ihre schweren Opfer, die nicht wieder zu ersetzen waren. Nach dem Kriege kam wirtschaftlicher Niedergang, Arbeitslosigkeit und Inflation. Die Junggesellschaft aber blieb bestehen und ein Protokollbuch vom 20. März 1922 bis 18. August 1928 berichtet von dieser Zeit. Am 1. September 1928 wurde ein neues Protokollbuch angefangen, welches wir heute noch im Gebrauch haben. Ab 1935 hatte die Ohlumer Junggesellschaft wegen Mangel an Mitgliedern eine Unterbrechung und ein damals gegründeter Schützenverein übernahm das Schützenfest. 1939 wurden neue Mitglieder aufgenommen und ein Schützenfest beschlossen.
Da der Krieg kam fiel das Schützenfest aus, die Mitglieder wurden Soldat und die Tätigkeit der Junggesellschaft wurde wieder unterbrochen. Mit dem Kriege kam die schwerste Zeit, die wir bis jetzt gehabt haben. Die besten unserer Kameraden fielen für ihr Vaterland, wurden vermisst, oder kamen in Gefangenschaft um. Nach dem Zusammenbruch kam das große Elend. Unsere Volksgenossen aus dem Osten wurden vertrieben und überall ist Hungersnot. Wir wissen nicht was noch für schwere Zeiten kommen, aber trotzdem wurde die Ohlumer Junggesellschaft 1946 neu ins Leben gerufen. Die Rötzumer sind bis jetzt noch nicht eingetreten, aber durch die vielen Flüchtlinge haben wir jetzt schon unsere alte Stärke. In der Junggesellschaft kennen wir keine Unterschiede und ein Mitglied soll dem anderen ein guter Kamerad sein."
Geschichte der JG || Neuaufnahme 1946 || Junggesellenkönige seit 1854 || Auszug aus den Statuten